Der Vorsitzende des Betreibervereins Wilhelm Waldeyer.

Vierzig Jahre Alsterhalle – Anlass genug, um mit einer Feier in eben dieser Halle einen Blick auf die Geschichte dieser Einrichtung zu werfen. Der Betreiberverein mit seinem Vorsitzenden Wilhelm Waldeyer hatte die Bühner Bevölkerung zu diesem Fest eingeladen.
So freute er sich bei seinen Begrüßungsworten, neben den geladenen Gästen aus Gesellschaft und Vereinsleben, auch eine stattliche Anzahl von Bühner Bürgern begrüßen zu können. Es gab Freibier, was der Feierlaune der erwartungsvollen Menschen nicht unbedingt schaden sollte.

Auch die wohlklingenden Beiträge des Musik- und Gesangvereins trugen dazu maßgeblich bei.
Ohne dem späteren Festredner Heinz Klare vorgreifen zu wollen, stellte Wilhelm Waldeyer die jüngste Entwicklung der Alsterhalle dem Publikum vor. Er führte aus, dass vor 15 Jahren die Stadt Borgentreich die Bewirtschaftung der Halle dem Betreiberverein übertrug. Als erster Vorsitzender dieses Hallenbetreibervereins wurde im Jahr 1996 Gerhard Ischen gewählt. Die Feuerwehr, der Schützenverein, der Sportverein und die Kyffhäuser-Kameradschaft wirkten mit.
Im Jahr 2011 schied der Sportverein aus, dafür trat der Kleintierzuchtverein bei. Der erste Vorsitzende bedankte sich bei seinem Hallenwart Heinrich Krull, aber auch bei dessen Vorgänger Karl Mantel für die engagierte Arbeit.
Er freute sich über die Baumaßnahmen der jüngsten Zeit, die mit der Sanierung des Parkettbodens, der Neugestaltung des Essraumes und der Photovoltaikanlage ihren Ausdruck fanden. Ohne die tatkräftige Mithilfe vieler freiwilliger Helfer wären diese Verbesserungen nicht möglich gewesen.

Heinz Klare, Mitglied des Bauausschusses bei der Festansprache.

Der entscheidende Faktor für eine gesunde finanzielle Basis besteht aber weiterhin in der Nutzung und Vermietung der Halle. So wandte sich der erste Vorsitzende noch einmal an die Festgemeinde: „Ich rufe Sie alle auf, scheuen Sie sich nicht, bei größeren Feierlichkeiten die Halle zu nutzen.“
Hans-Günter Fels, Ortsvorsteher, stellvertretender Bürgermeister und zweiter Vorsitzender des Betreibervereins, bedankte sich in seinem Grußwort bei allen Helfern: „40 Jahre Alsterhalle – in dieser Größenordnung von ca. 1150 m² ist es keine Kleinigkeit, eine Halle zu erstellen und besonders nicht, sie zu unterhalten. Es ist und war eine Herausforderung für den Ort Bühne.
Man kann nur allen ehrenamtlichen Helfern danken, die diese Halle erbaut und somit sehr viel Freizeit geopfert haben.“ Ganz besonders bedankte er sich noch einmal bei allen beteiligten Vereinen und den Hallenwarten Karl Mantel, Heinrich Krull und bei Fritz Borgmeier. Er dankte aber auch dem Stadtrat für die bisher geleistete finanzielle Unterstützung bei der Renovierung der Halle seit 1996.
Die größten Baumaßnahmen waren der Einbau der Fenster, die Deckenbeleuchtung, die Heizungserneuerung, der Dachausbau mit Unterstand, die Toilettenanlagen, die Renovierung des Essraums und der Küche und, wie schon einmal erwähnt, die Sanierung des Parkettbodens.
Hans-Günter Fels freute sich am Ende seiner Rede besonders darüber, dem ersten Vorsitzenden eine Spende der RWE über 500 € überreichen zu können.Die Festansprache blieb Heinz Klare vorbehalten. Der war am Anfang etwas unschlüssig darüber, ob er dem Anspruch einer solchen Rede auch genügen würde: „Ich wurde von meinem Schwager Willi die ganze Woche angesprochen, du bist dabei gewesen, du kannst darüber berichten. Jetzt lese ich hier im Programm, ich solle eine Festansprache halten. Ich weiß nicht, ob ich die Ansprüche einer Festansprache erfüllen kann. Ich will es versuchen.“

Die Mitglieder des Bauausschusses und der Vorstand des
Betreibervereins stellen sich zum Gruppenfoto.

Nun, um es vorwegzunehmen: Heinz Klare gelang es bestens, mit genauen Beschreibungen Geschichte lebendig werden zu lassen und die Zuhörer in die Jahre des Hallenbaus zu versetzen. Er erinnerte an die alte Schützenhalle an der Straße nach Muddenhagen. Dort wurden sämtliche Heimatfeste durchgeführt. Doch auch eine sehr gut besuchte Theateraufführung mit Schauspielern aus Bühne und Muddenhagen war in seinem Gedächtnis noch vorhanden.Die Halle wurde vor den jeweiligen Festen hergerichtet und diente sonst als Scheune. Jeder neu aufgenommene Schütze wurde verpflichtet, vor einem Fest an drei Abenden zu helfen. Die Halle genügte aber nicht mehr den Ansprüchen. Der Gemeinderat unter dem damaligen Bürgermeister Josef Ischen beschäftigte sich mit diesem Thema. So wurde ein Bauausschuss gebildet. Dieser Ausschuss sollte sich zunächst in anderen Gemeinden, die sich mit einem Hallenbau beschäftigten, informieren. Heinz Klare war das jüngste Mitglied dieses Bauausschusses.
Mit Heinz Hengst, Josef Klotz, Bernhard Denecke und Hermann Höxtermann waren weitere Mitglieder der ersten Stunde anwesend. Nach dem Beschluss, eine neue Halle zu bauen, wurde zur Finanzierung Gemeindeland verkauft. Den Bühner Architekten Karl Hengst beauftragte man mit der Bauleitung.
Als Standort kamen drei Plätze in die engere Auswahl. Einmal der Platz der alten Schützenscheune, dann der Spielplatz in der Siedlung und schließlich am Grünen Weg auf den Wiesenflächen des Freiherrn Jost von Spiegel. Da der Betrieb des Barons damals aufgelöst wurde und die Flächen zum Verkauf angeboten waren, eignete sich dieser Platz durch seine Lage mitten im Dorf in besonderem Maße.
Trotzdem gab es beim Kauf große Widerstände, da es sich bei dem Gemeinderat zum Teil um ältere Herren handelte, die kein Geld für den Kauf ausgeben wollten. Für die Zukunft von Bühne war es in der Vergangenheit aber eine der wichtigsten Entscheidungen überhaupt. Heinz Klare: „Ich persönlich habe mich damals als jüngstes Mitglied des Bauausschusses vehement für den Kauf der Landflächen und den Bau an der heutigen Stelle eingesetzt. Unterstützt wurde ich dabei besonders von Ludwig Engemann, Josef Klotz und Meinrad Reddemann.“

Das älteste lebende Mitglied des Bauausschusses Heinz Krawinkel
konnte am Festakt leider nicht teilnehmen.

Als mit dem Bau begonnen wurde, sah man am Abend und an den Wochenenden immer wieder fleißige Helfer. Das Aufschreiben der geleisteten Arbeitsstunden und die Versorgung mit Essen und Getränken hatte Karl Rosenbaum übernommen. Bei der sehr guten Beteiligung der Bühner war der Bau im Winter unter Dach und Fach. So konnten die Innenarbeiten durchgeführt werden.
Im Frühjahr 1972 wurden die Außenarbeiten erledigt. Am 2. 6. 1972 wurde die neue Halle unter großer Beteiligung der Bühner Bevölkerung eingeweiht. Das Flachdach musste allerdings später durch ein Walmdach ersetzt werden. Dieses war aber nur durch eine finanzielle Beteiligung der Bühner möglich. In einem Prozess mit der Stadt Borgentreich war für die Inanspruchnahme der Ländereien aus dem Gliedervermögen zum Bauland in der Siedlung den Bühner Interessenten des Gliedervermögens eine Entschädigung per Gerichtsbeschluss in Höhe von 450 000 DM zugeteilt worden. Auf die Hälfte von 225 000 DM verzichteten die Bühner zugunsten der Halle.
Zum Schluss wünschte Heinz Klare dem Betreiberverein eine gute Hand für die nächste Zukunft der Halle. Auch das älteste noch lebende Mitglied des Bauausschusses, Heinz Krawinkel, erinnerte sich detailgetreu noch an viele Einzelheiten der damaligen Zeit. Die persönliche Anwesenheit war dem knapp 91-jährigen aber doch etwas zu strapaziös. Neben den von Heinz Klare erwähnten Eckdaten dachte er besonders gern an die Hilfsbereitschaft der vielen Menschen, wodurch das Gemeinschaftswerk ermöglicht wurde. Beispielgebend dafür nannte er Meinrad Reddemann: „Nach seinem harten Tagewerk als Milchfahrer mit dem Schleppen der schweren Milchkannen kam er abends müde zur Halle und arbeitete da zum Wohle der Gemeinde.“
Am Ende der offiziellen Veranstaltung las Willi Waldeyer unter dem Beifall der Zuschauer die Namen der Spender vor. So trugen auch diese Damen und Herren mit dazu bei, dass man entspannt bis tief in die Nacht feiern konnte.

Ortsvorsteher, stellvertretender Bürgermeister und
2. Vorsitzender des Betreibervereins Hans-Günter Fels .

Der Gesangverein Concordia Bühne beim Liedvortrag.

Die Veranstaltung wurde musikalisch vom Musikverein umrahmt .

Hans-Günter Fels überreicht einen Scheck von RWE über 500€.

Die Festredner mit Hallenwart Heinrich Krull.