Das letzte Lehrerkollegium der kath. Grundschule Bühne.
Petra Hanewinkel, Leonhard Meier und Elke Becker-Lenz

Ein Tag, wie ihn jeder mag. Nicht zu kalt, nicht zu warm. Gutes Wetter eben, mit der Aussicht auf die bald beginnenden Ferien.
Wenn der Anlass nicht gar so traurig gewesen wäre. Nach 367 Jahren wurde mit einer Abschiedsfeier am 13. Juli 2013 der letzte Akt der Bühner Schule eingeläutet.
Für das endgültige Aus sah das Drehbuch den letzten Schultag vor den Sommerferien vor. Freitag, der 19. Juli 2013, gilt als historisches Datum mit einem faden Beigeschmack. Nach der Radioreportage von Radio Hochstift hatte sich selbst der WDR zur Überraschung der Teilnehmer für diesen Tag angemeldet, um in seiner Lokalzeit über das Ende der Bühner Schule zu berichten.


Alles hatten die Bühner versucht, diesen Tag abzuwenden. Im Jahr 1995 wurde mit einer grandiosen Gemeinschaftsleistung die neue Schulsporthalle in der Absicht eingeweiht, den Schulstandort langfristig zu sichern. 300 Menschen stellten sich im Jahr 2007 vor die Schule, um gegen die Schließung zu demonstrieren. Sogar die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wurde 2011 bemüht, die Schule zu retten. Alles vergebens. Die Anzahl der Kinder, die eine vom Gesetz vorgeschriebene Klassenstärke garantiert, wurde glatt verfehlt.
Nicht nur in diesem Schuljahr, sondern auch in den nächsten Jahren. Mit Beginn der Sommerferien 2013 wird es in Bühne keine Schule mehr geben.
Wen man auch in diesen Tagen im Dorf traf, sie alle zeigten sich betroffen. Die Schule ist nun einmal ein Ort, der für die Menschen mit bleibenden Erinnerungen verbunden ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob man positive oder negative Erfahrungen gesammelt hat. Jeder hat auf Befragen spontan einige Geschichten auf Lager. Wird den Menschen dieser Mittelpunkt des dörflichen Lebens genommen, so reagieren sie verständlicherweise beklommen.

Klasse 3 mit ihrer Lehrerin Petra Hanewinkel,
Integrationslehrerin Hanna Bremiker und
Integrationshelferin Vera Reddemann-Wille

Schließlich ist ihre Zukunft in Gefahr. Wie wird man künftig leben? In alten Wildwestfilmen sieht man dann und wann ausgestorbene Goldgräberstädte. Wer fürchtet sich nicht bei diesen Bildern? Es ist nicht allein die Angst um die Schule, die die Leute in diesen Tagen bewegt. Die meisten Menschen fürchten sich davor, Teil einer immer älter werdenden Gesellschaft ohne Perspektive (Kinder) zu werden.
Den Gedanken nahmen die Gestalter der Abschlussmesse auf, um diese Gefahren zu beschreiben. Gemeinsam mit Pfarrer Werner Lütkefend wurde aber nicht nur die Ausweglosigkeit der aktuellen Situation aufgezeichnet, sondern auch Wege zur Linderung angeboten. In der Gemeinschaft mit anderen Beteiligten liegt die Chance, sich gegenseitig zu stützen. Jeder sollte seine Stärken in diese Gemeinschaft einfließen lassen. Die Gefahren einer solchen Zeit werden dann auch allein schon durch das Gemeinschaftsgefühl verringert. Besonders angenehm fiel bei der Gestaltung dieser Abschlussmesse auf, dass man im Ablauf alle Mitglieder der Gemeinde aktiv beteiligte. Vom Schulkind bis zur Oma und zum Opa sprachen die Menschen ihre Fürbitten.
Auch gut, dass man mit dem Einsatz von Adsum Cantando die beste musikalische Alternative des Dorfes für eine solche Messe verpflichten konnte. Das Lob für die Gestaltung des Gottesdienstes und den Gesang kam dann auch umgehend von höchster Stelle.
Einige hundert Menschen pilgerten danach zum letzten Akt in die Schulsporthalle. In einem immer kleiner werdenden Kollegium haben die Beteiligten eine doppelte Last zu tragen. Petra Hanewinkel und Elke Becker-Lenz stellten ein Programm vor, das es in sich hatte. „Wie schaffen die das nur in den Zeugnisschreibzeiten?“, hörte man immer wieder aus fachkundigen Kreisen. Schließlich wissen Lehrer am Schuljahresende, wovon sie reden.
Ganz viel verdienten Beifall bekam die spritzige Modenschau aus Zeitungspapieren. Hier stimmte von der Musik, den Kostümen, dem Vortrag und dem Text einfach alles. Doch auch die anderen Programmpunkte bekamen den Applaus des Publikums. Amy Jakings-Engel zeigte mit den Kindern, wie schnell man in bereits jungem Alter die englische Sprache erlernen kann. Auch der Peter-Kraus-Tanz und die Präsentation der erfolgreichen Schulfußballmannschaften wurden mit Freude und Dankbarkeit registriert.  Unsere Schüler zeigten sich sich am Ende ihrer Schulzeit noch einmal von der allerbesten Seite.

Klasse 4 mit ihrer Lehrerin Elke Becker-Lenz

Diszipliniert warteten sie geduldig ihren Auftritt ab und glänzten dann in ihren Rollen. Die Belohnung fiel dann auch nicht zu knapp aus. Bühnes Ortsvorsteher Hans-Günter Fels ließ es sich nicht nehmen, den Kindern für ihren Einsatz beim Seniorenkaffee persönlich mit einem Geschenk aus dem Überschuss dieser Veranstaltungen zu danken. Die Schülerinnen und Schüler der KGS Bühne haben sich riesig darüber gefreut. So wurde ihnen der Abschied von ihrer Schule ein wenig versüßt. Danke dafür!
Viele ehemalige Lehrerinnen und Lehrer hatten neben Bürgermeister Bernhard Temme und Schulrat Hubert Gockeln die Einladung angenommen und waren zu dieser Verabschiedung erschienen. Alle freuten sich, mit Rudolf Breker und Josef Klotz die ältesten anwesenden Kollegen begrüßen zu können, die in Bühne Schulgeschichte geschrieben haben. Auch viele Pädagogen aus anderen Zeiten hatten die Gelegenheit genutzt, zum Ende der Schule zu erscheinen. Manfred Schwarze, Klaus Bieling, Johannes Falke und Elmar Happe kamen ebenfalls nach Bühne.
Bei den Lehrerinnen haben Annelie Seulen und Elisabeth Rengel mit 19 bzw.31 Jahren den größten Teil ihrer Laufbahn an der Bühner Schule verbracht. Auch Hanna Bremiker, Marianne Aufenanger, Martina Wolf, Bianca Dissen, Hiltrud Sültrop und Gudrun Grünzel-Ramb kamen. Die KollegInnen nutzten die Möglichkeit, sich in einer persönlichen Vorstellung an das interessierte Publikum zu wenden. Einige erzählten lustige Anekdoten aus ihrer Bühner Schulzeit, andere nannten den Zeitraum ihres Bühner Schaffens. Wir sind sehr froh, diese Gelegenheit angeboten zu haben, aber noch glücklicher, dass so viele „Ehemalige“ dieser Einladung gefolgt sind. Später sah man dann auf dem Schulhof immer wieder Schüler und Lehrer im intensiven Gespräch vertieft.
Den Luftballonwettbewerb gewann Allan Heinemann, dessen Ballon bis nach Grebenhain flog. Zweite wurde Amilia Dewenter. Ihr Ballon erreichte Laubach. Auch Eliana Krull hatte mit dem dritten Platz und dem Zielort Frielendorf noch ein tolles Ergebnis zu verzeichnen.
Es war ein würdiger und angemessener Abschied von der Bühner Schule. Wir sind glücklich darüber, dass wir diesen Tag mit so vielen Menschen erleben durften. Geteiltes Leid ist halbes Leid, so heißt es wohl in einem Sprichwort. Am Ende bedanken wir uns für die faire Zusammenarbeit und für den nimmermüden Einsatz für diese Schule. Es hat leider nicht ganz gereicht, um die Schultradition fortzusetzen.
Herzlichen Dank für die Spenden. Sister Cecilia in Ghana wird sich freuen. Eine solch riesige Summe von 960 € hat sie noch nie am Stück erhalten. Wir bedanken uns auch bei allen Helfern, Kuchenspendern und denjenigen Menschen, die uns mit ihren Geschenken überrascht und auch sonst in irgendeiner Form zum Gelingen des Abschlussfestes der KGS Bühne beigetragen haben.

 

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