Atemlos – der Aufstieg zur Lausche

Die Reise der Senioren-Gymnastikgruppe des 1. FC Bühne für 2015 ist „voll“ in der Planung. Ein Grund sich der schönen Tage im Zittauer Gebirge des letzten Jahres zu erinnern.

Der Naturpark Zittauer Gebirge ist ein landschaftliches Kleinod im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien. Die Zeitschrift „stern" legte zur Wendezeit 16 Extra-Beilagen über die alten und neuen Bundesländer, einschließlich interessanter Fotos, auf. Unter „Sachsen“ wurde die Klosterruine bei Oybin als Symbol der Romantik und Melancholie beschrieben. Selbstverständlich besuchten wir auch diesen schönen Ort.

 

Wieder einmal sind wir mit einem gecharterten Kleinbus auf Tour. Nach einem kurzen Zwischenhalt an der A 38 erreichen wir Löbau, ein 800jähriges Städtchen im Land der Sorben. Aus gutem Grund soll der Ort während der Rückfahrt noch einmal angefahren werden. Vorerst bewundern wir die schmucken, alten Postmeilensäulen.

Zeitiger als erwartet sind wir im Quartier, in der Sonnenbergbaude in Waltersdorf angekommen. Typischerweise handelt es um ein Umgebindehaus, in schlesischer Manier, in einer Blockbauweise errichtet.

Nach einer recht langen Autofahrt und einer ausgiebigen Kaffeepause sollten die Glieder bewegt werden. So nehmen wir uns die Lausche, mit 973 m Höhe, über einen ehemaligen Schmuggelpfad, vor. Auf dem Gipfel trifft unsere Gruppe auf eine andere (hiesige) Gruppe. Für beide Parteien eine nette, interessante Begegnung.

 

Die Doppelzugausfahrt in Bertsdorf im Zittauer Gebirge

Mitten auf der Lausche befindet sich ein Grenzstein mit den Buchstaben „D“ und „C“. Die Grenze soll einstmals durch ein Gasthaus verlaufen sein. Das Haus ist leider abgebrannt. Der Abstieg erfolgte über das benachbarte Tschechien. Für Tschechien steht das „C“ auf dem Grenzstein.

Den folgenden Tag erleben wir, von anderen Reisenden „Die Rentnerband“ genannt, auf den Gleisen der Zittauer Schmalspurbahn. Die Doppelzugausfahrt im Bahnhof Bertsdorf ist ein echtes Erlebnis. Auf die Minute genau, bewegen sich zwei startbereite Züge – auf einer nur 50 cm breiten Spur – mehrmals täglich, in südwestliche Richtung nach Jonsdorf und Oybin.

Selbstverständlich besuchen wir auch Zittau, die Hauptstadt des Zittauer Gebirges, mit der erworbenen Tagesfahrkarte. Zittau ist wortwörtlich eine Große Kleinstadt. Sie liegt im Südosten Sachsens und ist die Stadt der Fastentücher. Wir waren gern beim Wirt des „Alten Sacks“ im Salzhaus. Das Salzhaus ist ein imposantes Gebäude, wie auch, die Peter-und- Paul-Kirche und das originelle Rathaus. Alles ist und wird saniert. Die Stadt entwickelt sich prächtig.

Oybin. Wir sind mit der „Bummelbahn“ der Sächsisch-Oberlausitzer-Eisenbahngesellschaft angekommen und staunen: Berg, Burg, Kloster und der Friedhof, miteinander verwachsen, zu deren Füßen der schöne Kurort – für wahr ein Symbol der Romantik und Melancholie.

Wir sind - frei nach Hemingway - in der Tat in einem anderen Land - in Tschechien. Ein Jeder von uns hatte andere Wünsche an die grenznahe tschechische Republik und an das ebenso grenznahe Polen, und kehrt mit anderen Erlebnissen und Erinnerungen zurück. Die erste Überraschung: In Tschechien, als auch in Polen, wird der Euro so gut wie nicht akzeptiert. Wir müssen in deren Landeswährungen bezahlen.

Bei Liberec (deutsch Reichenberg) handelt es sich um eine nordböhmische Großstadt mit etwas über 100.000 Einwohnern. Wir konzentrieren uns, mehr oder weniger, auf die Innenstadt und erleben auf dem Rathausvorplatz böhmische Hochzeiten en bloc. Gleich nebenan ist Geschichte erlebbar: Am 20. und 21. August 1968 (vor genau 46 Jahren) „intervenieren“ Truppen des Warschauer-Paktes, die UdSSR, Polen, Ungarn, Bulgarien und die DDR und besetzen die Tschechoslowakei. Der „Prager Frühling“ des Alexander Dubceks findet ein jähes Ende. Ein Denkmal, mit vielen Blumen und Kerzen geschmückt, erinnert an jenes Ereignis.

Im Land der Sorben sind die Verkehrschilder zweisprachig.

Ansonsten: Allen schmeckt die böhmische Küche und das tschechische Bier. Und so bewegen wir uns weiter auf den Spuren Wallensteins und besuchen anschließend Friedland (Frydlant).

Bogatynia, ein Zittau naher Grenzort, dessen wichtigster Erwerbszweig der Braunkohlentagebau und die Kohleverstromung im Kraftwerk Túrow ist, ist unsere Aufwartung in Polen.

Abschließend kehren wir in Zittau nochmals im „Alten Sack“ ein und lassen uns zu später Stunde von einem Stadtführer, als Scherenschleifer, die „Große Kleinstadt“ zeigen. (Mit den Fastentüchern hatten sich einige von uns tags zuvor auseinander gesetzt.)

Auf der Heimfahrt suchen wir programmgemäß noch einmal Löbau auf. Vom gusseisernen König-Friedrich-August-Turm hat man einen einmaligen Blick in die Lausitz und das Land der Sorben.

Woran ist das Land der Sorben (Wenden) erkennbar?: Die Verkehrsschilder sind zweisprachig.

In Lawalde befindet sich eine Gaststätte, vor der am Wochenende die Gäste Schlange stehen. Das gilt nicht für Cunewalde. Kein deutsches Dorf hat ein Gotteshaus mit mehr Sitzplätzen (über 2.660) aufzuweisen.

Nach Bühne sind es noch 600 Kilometer.

 

von Karl Nagel

 

Das eine der beiden Fastentücher in Zittau Der Turm aus Gusseisen in Löbau
   

Zittau: Blühende Landschaften entstehen im Osten unserer Republik
   

Paul Gocke, Willi Waldeyer, Klaus Dieter Heinemann, Erhard Fischer, Klaus Pieper, Karl Nagel,
Helmut Klare und Johannes Timmermann in Bogatynia, ein Zittau naher Grenzort, dessen
wichtigster Erwerbszweig der Braunkohlentagebau und die Kohleverstromung im Kraftwerk Túrow.

   

Ein Denkmal erinnert in Liberec an das Ende des Prager-Frühlings
   

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