Dirk Steinmetz, Philipp Sievers und Niklas Hanke spielten "Bugler´s Holiday“.

War früher wirklich alles besser? Wenn man erlebt, mit welcher Selbstverständlichkeit sich heute z. B. Musikerkollegen aus Borgentreich und Bühne auf Augenhöhe begegnen, dann kommen Zweifel an der Eingangsfrage auf.
Ältere Einwohner können sich noch genau erinnern. Ein Hauch von Überheblichkeit war schon zu spüren, traf man als Bühner auf die Amtsstädter. Diese nannten ihre Weltstadt stolz Borgitown. Kein Wunder, denn die englischen Soldaten sorgten für eine angemessene internationale Atmosphäre.

Wurden dann die ersten englischen Brocken aufgeschnappt, konnten die Bühner nur noch staunen. Sie sind aber schon lange nur noch ein Bestandteil der Geschichte, diese Zeiten aus den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Heute gibt es keinerlei Unterschiede mehr.
In jedem Fall war es eine gute Idee, ein gemeinsames Konzert der beiden Musikvereine zu veranstalten. Immerhin wollten 350 Menschen hautnah erleben, wie sich der Frühling durch musikalische Verlockungen nun endlich auf den Weg macht.

Der Bühner Musikverein startete den Auftritt mit den „American March Highlights“. Danach eröffnete der Vorsitzende Michael Hengst das Konzert mit den Worten: „Sehr geehrte Gäste und Freunde der Blasmusik. Musik und gute Laune. Unter diesem Motto möchte ich Sie zum diesjährigen Konzert der Musikvereine Borgentreich und Bühne begrüßen“. Er freute sich sehr darüber, dass Bürgermeister Rainer Rauch, Ortsvorsteher Hans-Günter Fels, Pastor Werner Lütkefend und nicht zuletzt der Ehrenvorsitzende Karl Rodermund erschienen waren. Dann bedankte er sich besonders bei der Feuerwehr und dem Gesangverein für den übernommenen Thekendienst sowie bei Manuela Hanke für das Schmücken der Halle.

Der Moderator des Bühner Programms, Ulrich Klare, hatte sich sehr gut vorbereitet und bestach auf seiner musikalischen Weltreise durch Gedichte sowie detailgetreue Schilderungen von Personen und Landschaften. Nach dem Besuch in Amerika ging es musikalisch weiter mit einem Beitrag aus der Toskana. Wer schon einmal da war, schwärmt oft ein Leben lang von diesem Besuch.

Der „Florentiner Marsch“ erinnerte diese Gäste daran. Die besondere Kaffeehausatmosphäre des 18. Jahrhunderts in Wien wurde im „Hofkonzert mit Strauß“ eingefangen. Einen ersten Höhepunkt erlebten die Zuschauer durch Leroy Andersons 1954 geschaffenes Musikstück „Bugler´s Holiday“. Dirk Steinmetz, Philipp Sievers und Niklas Hanke brillierten dabei als Solisten. Ulrich Klare führte durch das Programm.
Günter Hanke und Martin Grone zeigten im vom Tschechen Josef Poncar komponierten Musikbeitrag „Auf der Vogelwiese“, dass auch westfälische Stimmen so etwas gut singen können. Beeilen musste sich danach Günter Hanke. Sein Solopartner Henry Klare wartete schon, um gemeinsam mit ihm durch die „Tenorhornparade“ noch einmal zu überzeugen. Bei der „Happy Polka 1“ waren u. a. der Fliegermarsch und der Sportpalast-Walzer zu hören. James Last hat den letzten Musikbeitrag in seinen speziellen Sound zur Sportpalast-Polka umgewandelt. Danach gab es die Gelegenheit, sich mit Udo Jürgens an einen der größten deutschsprachigen Musikstars aller Zeiten zu erinnern. Er komponierte und textete den größten Teil seiner Lieder selbst. Wenn man ihn als Schlagersänger bezeichnete, wurde er zu Recht ärgerlich, denn viele seiner Lieder hatten auch eine gesellschaftskritische Botschaft. Das letzte vom Bühner Musikverein gespielte Lied dieser Reihe „Ein ehrenwertes Haus“, belegt diese Aussage. Aber man fragt sich schon berechtigt, was das zuerst vorgetragene Lied „17 Jahr, blondes Haar“ anders sein soll als ein Schlager. Bei Liedermachern wie Hannes Wader, Konstantin Wecker, Klaus Hoffmann oder Reinhard Mey sucht man solche Stücke vergeblich im Repertoire. Doch die anderen in der Alsterhalle vorgestellten Lieder „Mit 66 Jahren – Aber bitte mit Sahne – Merci – Griechischer Wein“ machten noch einmal bewusst, dass der Verlust des 2014 gestorbenen Künstlers wohl immer schmerzen wird.

Eine weitere Überraschung wartete am Ende auf die Zuschauer. „Spiel mir das Lied vom Tod“ ist unauslöschlich mit dem Namen des Filmkomponisten Ennio Morricone verbunden. Da war man schon gespannt, ob der Bühner Verein in der Lage sein würde, ein derartig anspruchsvolles Stück musikalisch umzusetzen. „Tadellos“, befand der Laie, fragte aber sicherheitshalber noch einmal bei einem Experten nach. Der hieß Carsten Pieper und gab Entwarnung: „Doch, hat gut geklappt. Wir sind zufrieden. Gibt es kleinere Mängel, dann hören wir die im Orchester schon. Vom Publikum werden diese Fehler in der Regel aber nicht bemerkt“. Davon träumt jeder Fußballspieler.

Damit war der erste Teil des Konzertes Geschichte. Ulrich Klare und der Kapellmeister Heinrich Sälzer erwiesen sich als Meister ihres Fachs und bereiteten den Zuhörern unvergessliche Momente. Michael Hengst hatte sich als Vorsitzender des Vereins vorher viele Gedanken gemacht. Er überreichte Heinrich Sälzer ein Geschenk und trug mit seinen Ideen entscheidend zum Gelingen bei.
Die auf der Leinwand angebotene Begleitung bereicherte die Vorstellung und schuf beim letzten Stück eine elektrisierende nostalgische Westernstimmung.

In der Pause ehrte der 1. Vorsitzende des Volksmusikerbundes NRW im Kreisverband Höxter, Carsten Pieper, die erfolgreichen Teilnehmer der Lehrgänge aus Borgentreich und Bühne.

Aus Bühne wurden geehrt:
D 1 Bronze-Leistungsabzeichen: Josephin Weber, Svea Fleischhacker, Anna Engemann (alle Querflöte) und Philipp Hengst(Schlagzeug).
Carsten Pieper wies darauf hin, dass Anna Engemann in diesem Kurs erfolgreichstes Mitglied im gesamten Kreis Höxter mit 98 von 100 möglichen Punkten wurde.

Das D 2 Silberabzeichen erhielten neben anderen Borgentreicher Musikern die Bühner Carolin Fleischhacker(Klarinette) und Niklas Hanke(Trompete).

Junge Musikerinnen und Musiker absolvierten erfolgreich D1 und D2 Lehrgänge.

Der Borgentreicher Musikverein setzte unter der Leitung von Anke Stratenschulte und Heinz Gabriel das Konzert fort.

Es wurden Marsch- und Polkamelodien, flotte Swings, Musical-Melodien und ein Medley angeboten. Die einzelnen Musikstücke wurden in folgender Reihenfolge gespielt:
1.) Weidmannsheil (Jägermarsch)
2.) Werke von Guiseppe Verdi
3.) Leichtes Blut (Polka)
4.) Only you (Starlight Express)
5.) The lion sleeps tonight
6.) Im Wäldchen
7.) Knackwurstpolka
8.) ABBA in Concert

Auch der Borgentreicher Musikverein wurde mit großem Beifall bedacht. Wie bei solchen Veranstaltungen üblich, wollten die Zuschauer die Halle nicht ohne Zugaben verlassen. Die Idee, das Konzert gemeinsam zu beenden, bot sich zwangsläufig an. „Mein Heimatland“, „Dem Land Tirol“ und „Liebesboten“, ließen den begeisterten Anhängern der volkstümlichen Musik keine andere Wahl als sich zu erheben, um so stürmisch applaudierend die Anerkennung und den Dank für einige entspannte Stunden zu übermitteln.

Am Ende waren sich alle einig: Es hat sich mehr als gelohnt, ein solches Gemeinschaftskonzert durchzuführen. Eine Fortsetzung sollte es in jedem Fall geben. Davon sprach auch ein mit dem Verlauf des Konzertes wirklich zufriedener Michael Hengst. Er geht davon aus, dass das nächste Konzert mit den Borgentreichern vielleicht in zwei Jahren in der Kernstadt über die Bühne gehen könnte. Denn nicht umsonst hieß das Motto des Abends: Einzeln sind wir nur eine Note, gemeinsam sind wir ein Lied.

 

 

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