Eine Woche nach der Erstkommunion treffen sich in der Bühner St.Vitus-Pfarrei die Goldkommunikanten traditionell zu ihrem 50-jährigen Jubiläum. Auch in diesem Jahr war es so. Vor einem halben Jahrhundert gingen 24 Erstkommunikanten in Bühne zum ersten Male zum Tisch des Herrn.

Mit Irene Palemba-Bernd, Josef Dierkes, Marion Pape, Maria Grone, geb. Watermeyer und Willi Richter sind bereits fünf von ihnen verstorben.So luden die Verantwortlichen 19 Goldkommunikanten ein. Davon erschienen 10. Die weiteste Anreise hatte Christine Tewes, geb. Riepe aus Mistelgau. Dieser Ort liegt in der Nähe von Bayreuth.


Pfarrer Werner Lütkefend begrüßte zu Beginn des Gottesdienstes die Gäste herzlich. Er erzählte, dass auch er in diesem Jahr seine Goldkommunion feiern kann. Am Himmelfahrtstag wird es in Marienmünster so weit sein. Die Jubelkommunikanten waren an ihrem Ehrentag aber nicht nur anwesend, sondern gestalteten auch den Festgottesdienst mit. Karl-Heinz Kropp übernahm die Lesung und sprach die Fürbitten.


Vor 50 Jahren gab es eine Mitgestaltung in dieser Form noch nicht. Eine Messe war mehr oder weniger die Sache des Pastors. Der Bühner Pfarrer Franz Fuest hatte im Jahr 1964 nur in seinen Ministranten und dem Küster Unterstützer für die Feierlichkeiten. Die Messdiener gingen nach dem Ereignis nach Hause und hörten sich dort die neuesten Hits der Beatles an. 1964 waren die Liverpooler die absolute Attraktion auf dem Musikmarkt. Da hatten andere Stars wie Cliff Richard (Rote Lippen) oder Siw Malmkvist (Liebeskummer lohnt sich nicht) mit ihren Liedern das Nachsehen. Ein Liter Normalbenzin kostete 57 Pfennig. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 1964 waren Sabine und Susanne sowie Thomas und Michael. Der Bundeskanzler hieß Ludwig Erhard und der 1.FC Köln wurde weit überlegen erster deutscher Bundesligameister. Bei den Olympischen Spielen in Tokio trat eine gesamtdeutsche Mannschaft an. Unvergessen bleibt, wie Willi Holdorf als Zehnkampfolympiasieger gegen Ende des abschließenden 1500-Meter-Laufes dem Ziel entgegentaumelte. In dieser Zeit war man anscheinend überhaupt weniger zimperlich. Wenn heute Begriffe wie Mohrenkopf oder Zigeunerschnitzel auf dem Prüfstand stehen und von einigen Leuten wegen des Verdachtes einer rassistischen Äußerung vermieden werden, so ist das aus dem Blickwinkel der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts nur schwer nachzuvollziehen. Man musste allerdings auch nicht gar so unsensibel sein wie Heinrich Lübke. Begrüßte doch der damalige Bundespräsident zu Beginn eines Staatsbesuches in Afrika die Menschen angeblich tatsächlich mit den Worten: "Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger."


Zurück zum Jahr 2014. Kurz nach der Messe begab sich die Gruppe zur Gastwirtschaft Dewender, in der man sich mit einem Kaffeetrinken und einem guten Mittagessen stärkte. Nach einem Spaziergang durch das Dorf fand man sich auf der Burg Bühne ein. Christian Klare, Sohn des Metzgermeisters Uwe Klare, empfing dort die Gruppe. Mit einem eindrucksvollen Vortrag über die Geschichte der Spiegels und der Burg Bühne begeisterte er seine Zuhörer.


Inzwischen hatte die Gruppe Kaffeedurst bekommen und steuerte wieder die Räumlichkeiten der Gaststätte Dewender an. Danach war das Treffen beendet und die Goldkommunikanten gingen oder fuhren nach Hause. Wie sehr der gesamte Tag der Gruppe gefallen hat, geht aus der Aussage von Karl-Heinz Kropp hervor: „Das war ein gelungenes Fest. Einige Teilnehmer fragten sich anschließend, warum man 50 Jahre lang warten musste, um ein solches Treffen erleben zu dürfen.“

Goldkommunikanten:

von links: Bernd Denecke, Karl-Heinz Kropp, Angelika Klare, geb. Kropp, Ursula Lonzek, geb. Rasche,
Pastor Werner Lütkefend, Christine Tewes, geb. Riepe, Mechthild Rasche, geb. Jakubeit, Diethelm Müller,
Elisabeth Thielmann, geb. Dewender, Gabriele Niggemann, geb. Mantel, Karl Hengel.

 

Die Goldkommunikanten mit den aktuellen Kommunionkindern.

Untere Reihe von links: Roland Klare, Diana Hengst, Karla Wolf, Finn Kornhoff, Fiona Kropp, Franziska Wolf,
Mittlere Reihe von links:  Jan Steinmetz, Felix Wrede, Colin Ladleif, Kira Wolf, Sarah Reddemann.