Modellbauausstellung 2016

Mit Michaele und Diethelm Berlage zeigten sich die Hauptverantwortlichen der diesjährigen Ausstellung mehr als zufrieden. „60 Kuchen wurden von unserem Club und den Bekannten des Clubs gebacken“, meinte Micha stolz. Diethelm Berlage ergänzte: „Wir haben mit 100 Ausstellern ein Ergebnis erzielt, welches es seit Jahren nicht mehr gab. Deswegen mussten wir auch ein paar Tische mehr hier hereinstellen, um alle unterzubringen. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass wir zehn neue Aussteller dabei haben. Einer kommt aus Bremen, einige aus dem Marburger Raum, auch aus Osterrode und Kreiensen sind Aussteller dabei.

Zumeist aber kommen die Freunde des Modellbaus, die in diesem Jahr wieder einmal in der Alsterhalle auftraten, aus der unmittelbaren Nachbarschaft.
Auch die Lokalmatadoren aus Bühne wollten nicht auf ihren Heimvorteil verzichten. Nach der Fusion mit den Modellbaufreunden aus Amelunxen legten Karl-Josef Eikenberg und Elmar Denecke besonderen Wert auf die Feststellung: „Wir bauen im Keller und nicht aus dem Kasten.“
Dieses Merkmal eines gelungenen Auftritts zeichnete auch den Modellbauer Helmut Strauch aus Calden aus. Er hatte sich die Dresdener Frauenkirche als Objekt herausgesucht. Dazu reiste er mehrere Male in die sächsische Metropole, um sich dort vor Ort zu informieren. „Dieses Modell stellte ich im Jahre 2006 fertig,“ erzählte er. „Angefangen habe ich im Jahre 1975.

Helmut Strauch aus Calden baute die Dresdener Frauenkirche nach. Ich baute zunächst einmal unser damals in Fuldatal stehendes Wohnhaus nach. Auch das augenblickliche Wohnhaus in Calden wurde von ihm mit Liebe bis zum letzten Detail als Modell gebaut. Das Haus der Tochter in Zierenberg gehört auch zu seinem Repertoire. Besondere Aufmerksamkeit erregte aber die Hagenmühle in Grebenstein, die auch von ihm und seiner Frau nachgebaut wurde. Dabei handelt es sich um eine der letzten Getreidemühlen in Nordhessen, die noch mit Wasserkraft in Betrieb ist. „Um diese Mühle zu bauen, habe ich 1,5 Jahre gebraucht. Ich habe aber auch noch viel Zeit in der Mühle zugebracht, um überhaupt erst einmal zu erkennen, wie diese Mühle funktioniert,“ berichtet er.
Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie viel Zeit, Geduld und Liebe zum Detail ein Modellbauer benötigt, um seine Ergebnisse auf einer solchen Ausstellung wie in Bühne zeigen zu können. Die Zuschauer erwiesen sich wieder einmal als sehr fachkundig und wussten die Arbeit der Modellbauer durchaus zu schätzen. Wenn dann die vielen Kinder noch mit ferngesteuerten Treckern fahren dürfen, dann ist das Glück für die ganz jungen Besucher fast vollkommen.
Sicherlich, ausgewiesenen Pazifisten dürften sich bei der militärischen Präsenz der Ausstellung die Nackenhaare senkrecht aufstellen. Doch sie wussten eigentlich auch schon vorher, was sie hier erwartete. Immerhin haben sie jetzt die freie Wahl, sich so eine Ausstellung anzusehen oder eben nicht. Ohne die mit militärischen Mitteln erfolgte Befreiung durch die Alliierten von 1945 sähe auch ihre Welt heute etwas düsterer aus.