Interview mit Wolfgang Klare

wklare01Wolfgang Klare an der grünen PlatteWolfgang, seit wann spielst du Tischtennis? Wer oder was gab den Ausschlag für dein Interesse an diesem Sport?

Ich habe im Vergleich zu unserer heutigen Jugend erst recht spät mit Tischtennis angefangen. Meine Spielberechtigung habe ich im Oktober 1979 erhalten. In dem Jahr habe ich auch angefangen, regelmäßig zu spielen, d.h. ich war 14 Jahre alt. Mein Hauptsport war eigentlich Tennis. Wir beide habe ja auch im Laufe der Jahre viele gemeinsame Matches bestritten. Tennis wurde halt schwieriger, meine Spielpartner Roman und Martin Bezak haben sich zum TC Warburg aufgemacht und das war für meine Familie damals nicht finanzierbar. Fußball habe ich in der Jugend zwar auch gespielt, aber die Laufbereitschaft hat mir einfach gefehlt und daher waren die Rückschlagsportarten schon eine echt gute Alternative.

Ja, das stimmt, ich erinnere mich an viele Spiele mit dir. Als aufschlagstarker Spieler gehörtest du zum Stammpersonal des Bühner Tennisteams in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrtausends. Diese Truppe mit dir, Peter Hermann, Björn Schrandt, Werner Wieber, Bernd Temme, Dieter Olejak und mir gewann weitaus mehr Spiele als allgemein erwartet wurde.

Wie und wo hast du diesen Sport erlernt?

Tennis war so meine erste große Begeisterung. Spieler wie Jimmy Connors und Björn Borg, später dann McEnroe oder auch Ivan Lendl waren oft im Fernsehen und das hat mich begeistert. Im Tennis habe ich mir vieles selbst beigebracht. Unsere Hauswand war mein Trainingspartner, bis es dann auch auf die Plätze ging. Bei uns in der Straße haben wir eigene Spielfelder aufgemalt und dann gespielt. Selbst Peter Hermann und auch Hans Günter Fels haben ihr Können im Straßentennis gegen uns unter Beweis gestellt. War nicht immer ganz ungefährlich, da wir ja auch eine Schnur (Netz) über die Straße gespannt hatten, wenn dann die Autos die heutige Goethestraße befahren haben.

Du erwähntest oben das Fußballspiel. Warst du in dem Bereich jemals Bestandteil einer Mannschaft?

Ja, ich habe mit echten Fußballgrößen wie Ludger Krull und Peter Klare mal in der Jugend gespielt. Günter Jakubeit war damals unser Coach. Aber Laufen stand immer im Vordergrund und das hat mich klar von dieser Sportart vertrieben. Fußball geht halt auch nur mit viel Bewegung.

Deine Kinder Eva und vor allen Dingen Markus sind bekannte TT-Größen. Erzähle doch bitte etwas ausführlicher über die Unterschiede der Entwicklung im TT-Sport!Vor allen Dingen geht es mir um die Art der Förderung deiner Kinder (insbesondere bei Markus) im Gegensatz zu dir und deiner Zeit.

Unser heutiges Systemtraining hat schon professionelle Züge. Es werden fast 2 Stunden immer wieder bestimmte Spielzüge geübt und die Technik extrem verbessert. Schön wäre es, wir hätten die Möglichkeit, mehr als einen Abend anzubieten. Die Entscheidung, auf dieses System zu setzen, war ganz klar richtig und die Erfolge der letzten Jahre geben mir da sicherlich recht. Wir hatten bis zu 25 motivierte und begeisterte Kinder in den jeweiligen Trainingsgruppen. Es sind zwar leider nicht alle übrig geblieben, aber wenn hier der eine oder andere noch etwas ambitionierter wäre, hätten wir mehr als nur zwei „Eigengewächse“ in der Landesliga-Mannschaft. Gerade Niklas Hanke und auch Luca Kornhoff haben das Talent, höher zu spielen. In der Jungen-Verbandsliga haben sie das immer eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Unser Trainer wird heute durch ein Sponsoring System der Eltern und auch durch Spenden bezahlt. Leider hat uns Corona jetzt etwas zurückgeworfen und uns fehlt sicherlich das eine oder andere Talent. Mit Leon Hannewinkel haben wir allerdings einen weiteren jungen Bühner Spieler, der es sicherlich zeitnah auch in die erste Mannschaft schaffen wird.wklare03

Mit Markus habe ich bereits sehr früh angefangen. Er war von Anfang an mit großer Begeisterung dabei und hat auch all seine Freunde und Klassenkameraden mitgezogen. Heute habe ich gegen ihn im Tischtennis keine Chance mehr. Ich gehe nur noch Bälle sammeln. Im Tennis, was er ja auch spielt, konnte ich ihn bisher immer noch besiegen. In den letzten Jahren bin ich noch ein wenig schwerer geworden und dann musst du die Masse erstmal in Bewegung bringen. Somit hat er jetzt auch Mittel und Wege gefunden wie er mich besiegen kann, indem er den alten Mann laufen lässt. Ja, so ändern sich die Zeiten, aber genau das ist es, was diese Aufgabe so reizvoll macht. Junge Spieler/innen trainieren und ausbilden und dann sehen, wie sie in jedem Match besser werden, bis sie uns alle besiegen.

Natürlich hat uns auch die Sporthalle noch einmal einen großen Kick gegeben. Jugendarbeit in der Alsterhalle und ein regelmäßiger Spielbetrieb waren dort nie einfach. Wir mussten gegen diverse Problemstellungen ankämpfen und waren in den 70er und 80er Jahren sicherlich das ungeliebte Kind im Verein. Mehr geduldet als gewünscht. Aber unsere Erfolge brachten dann später auch die notwendige Anerkennung.

Du hast recht, wir hatten auch ziemlich erfolgreiche weibliche Generationen in den letzten 20 Jahren. Hier ist es schade, dass aus der ersten Generation niemand mehr spielt. Eine Mischung aus diesen beiden guten Teams der Jahrgänge mit Franziska Müller, Yvonne Rasche, Carmen Fels, Carly Jakings, Michaela Röhrig und meiner Tochter, kombiniert mit der nächsten Top Generation um Laura Hanke und Carolin Fricke, sowie auch Jana Timmermann oder Franziska Müller (aus diesem Jahrgang spielt nur noch Claudia Weber) wäre heute eine Mannschaft im Damensport, die sicherlich auch in der Landesliga spielen könnte. Leider haben viele Spielerinnen andere Interessen und spielen heute überhaupt nicht mehr Tischtennis.

Michael Behler scheint mir ein wichtiger Nachwuchsförderer zu sein. Welche Rolle spielt er genau?

Michael Behler war ein fester Wegbegleiter unseres Erfolges in den letzten 20 Jahren. Er hat sich immer unermüdlich in den Dienst des Vereins gestellt und hat viele Aufgaben in der Organisation des Spielbetriebs übernommen. Michael hat immer nach der Devise „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ gelebt und dafür gesorgt, dass alle Teams ausreichend Spieler/innen zur Verfügung hatten. Notfalls wurden Spiele tatkräftig verlegt und neue Termine gefunden. Ich bin ihm für diese Unterstützung sehr dankbar. Auch heute ist er immer noch mit Rat und Tat dabei und unterstützt das Führungsteam mit Markus Klare und Sebastian Engemann. Beide tragen jetzt die Verantwortung für unsere Tischtennisabteilung.

In welcher TT-Mannschaft des FC Bühne spielst du jetzt? Wer ist noch in der Mannschaft und welche Ziele habt ihr?

Ich selbst spiele jetzt im Team 4, habe dort mit Alfred Kropp, Guido Engel und Manfred Alberstmann sowie Andreas Höxtermann und Diethelm Müller, die immer mal aushelfen, ein tolle neue Mannschaft gefunden. Bei uns stehen neben dem Sport auch die geselligen Aktivitäten im Blickpunkt. Es macht Spaß, Woche für Woche gemeinsam auf Punkte-Jagd zu gehen. Wir wollen eigentlich den mir noch fehlenden Titel in meiner Sammlung gemeinsam einfahren. Das wäre die Meisterschaft in der 3. Kreisklasse. In allen anderen Spielklassen durfte ich schon die Meisterschaft feiern. Wir werden in der nächsten Serie wieder angreifen.

wklare02Es spielen mehrere auswärtige Spieler in den Bühner TT-Mannschaften. Wie wird man auf sie aufmerksam? Wer kontaktiert sie und wie werden sie finanziert?

Michael Behler ist der „Brazo“ des Tischtennis. Er knüpft hier die Kontakte und hat sogar schon Spieler an andere Vereine vermittelt. Das Internet bietet ihm eine Vielzahl von Kontaktmöglichkeiten. Die Frage nach der Bezahlung ist berechtigt. Der FC Bühne hat damit nichts zu tun. Da muss niemand Angst haben, dass wir hier Spieler aus der Vereinskasse bezahlen. Wir haben Sponsoren und Gönner, die uns finanziell unterstützen und hier einen Fahrtkostenausgleich zahlen. Das sind aber alles sehr überschaubare Beträge.

Spielst du auch noch Tennis im Sommer?

Im Jahr 2021 ist es mir nicht gelungen, zu spielen, aber ich habe es fest auf meiner to-do-Liste stehen.

Wenn ich richtig informiert bin, bist du seit knapp fünf Jahren Kreisvorsitzender im TT-Kreis Höxter. Wie kam es zu dieser Wahl? Erzähle bitte etwas umfangreicher über diese Aufgabe!

Ja das stimmt, ich führe jetzt in der dritten Wahlperiode den Tischtenniskreis Höxter-Warburg an, davor war ich 2 Jahre zweiter Vorsitzender. Wie kommt man zu solchen Aufgaben - gute Frage? Man vergisst zwischendurch mal „Nein“ zu sagen. Nein, ganz so war es nicht. Mich hat Hans-Joachim Fietz (der heutige Ehrenvorsitzende) angesprochen und ich habe ja gesagt. Somit sehr einfach. Ich bin grundsätzlich jemand, der gerade die ehrenamtlichen Aufgaben für wichtig hält. Ohne Freiwillige und Unterstützer würde unser gesamtes System irgendwann zusammenbrechen. Wir müssen als große Interessensgemeinschaft einfach funktionieren und wir sollten immer das Motto „Gemeinsam sind wir stärker“ nicht aus den Augen verlieren. Es gibt ja auch den schönen Spruch „Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht“. Aber das ist leider in einigen Bereichen wirklich unser Problem in der Gesellschaft. Wir müssen hier alle am gleichen Strang ziehen und oftmals muss auch das persönliche Interesse etwas zurückstehen.

Welche Schwierigkeiten gab es durch die Pandemie?

Die Pandemie hat uns allen ja schwer zugesetzt. Wir sind jetzt 2 Jahre in einem Modus unterwegs, der uns vieles nicht mehr erlaubt. Gerade der Amateursport hat gelitten. Wir haben vor wenigen Tagen zum dritten Mal die Spielzeit im Tischtennis abgebrochen. Für diesen erneuten Abbruch habe ich aber nicht das Verständnis wie beim ersten Mal. Alles wird gelockert, wir hatten klare Regeln mit 2G plus. Damit war und ist ein Spielbetrieb möglich. Der Gesamtschaden ist um ein vielfaches größer. Ich denke, es wird immer schwerer, Nachwuchs zu finden und einige andere haben mittlerweile neue Sportarten für sich entdeckt oder gehen gleich ins Fitnessstudio, denn das ist geöffnet. Alles ist etwas unverständlich. Aktuell steht für das Jahr 2023 eine große umfangreiche Strukturreform an. Höxter/Warburg wird mit den Kreisen Lippe und Paderborn verschmolzen. Ich werde diesen Prozess bis zum Eintritt noch begleiten, mich dann aber von dieser Aufgabe zurückziehen. Ich sagte zwar, Ehrenamt ist wichtig und es wird gebraucht, aber was da gegründet wird, ist aktuell zeitlich nicht zu schaffen. Das ist ein Job mit diversen Stunden pro Woche, die ich auch nicht habe. Da ist mir unser FC Bühne wichtiger, um den ich mich gerne kümmere.

Seit drei Jahren bist du der erste Vorsitzende des FC Bühne. Erzähle bitte, wie es zu der Wahl kam und auch, was die Pandemie bisher für Schwierigkeiten verursacht hat!Wie viele Mitglieder hat der FC Bühne?

Das war eine Entscheidung im Vorstand. Wir hatten schon einmal überlegt, ob ich das Amt übernehme, als Alfred Kropp aufgehört hat. Das war mir damals aber noch deutlich zu früh, da meine Aufgabe beim Tischtennis noch nicht vollendet war. Ich hatte mir hier noch klare Ziele gesetzt. Aktuell muss ich sagen, dass wir wir ein gutes Team haben und es mir Spaß macht, den FC Bühne zu führen und den größten Verein mit 460 Mitgliedern weiter zu entwickeln. Ich hoffe, wir dürfen auch bald wieder gesellige Höhepunkte für unseren Ort anbieten. Die letzten zwei Jahre haben uns auch bei einigen Ideen ausgebremst. Ich bin sehr froh, dass wir den Sportbetrieb wieder komplett aufgenommen haben. Die Anzahl der Mitglieder steigt wieder an und ich sehe zuversichtlich nach vorne.wklarevorstandDer aktuelle Vorstand des FC Bühne

Dieter Olejak ist nicht mehr Trainer der 1. Mannschaft der SG Bühne-Körbecke. Wenn es kein Geheimnis ist, dann würden die Leute hier gerne die Hintergründe erfahren.

Ja, wir haben den Trainer zur Rückserie gewechselt. Ich möchte aber noch einmal deutlich sagen, dass wir Dieter Olejak für seine geleistete Arbeit sehr dankbar sind. Es war Dieters Wunsch, aufzuhören. Ich hatte ihn erst überredet, bis zum Sommer weiter zu machen, aber dann hat sich doch die Chance mit Daniel Bartoldus ergeben und wir haben die Zusammenarbeit mit Dieter aufgelöst. Es hatte nichts mit sportlichem Erfolg oder Misserfolg zu tun. Dieter hat hervorragende Arbeit geleitet und in den letzten Jahren hat unser Team einen erfrischenden Fußball gespielt. Es hat Spaß gemacht, sich die Spiele anzusehen. Ich gehe davon aus, dass Daniel mit seinem Assistenten Fabian Richter das Team zum sicheren Klassenerhalt führt und dann sehen wir mal weiter. Ziel muss es sein, die Mannschaft der SG Bühne/Körbecke dauerhaft in der A-Liga zu etablieren. Mit dem Spielerpotential muss das auch möglich sein. Ein guter Zusammenhalt beider Teams mit guter Trainingsbeteiligung steht jetzt im Vordergrund und wird uns sicherlich auch sportlich weiter bringen.

Wie ist das Verhältnis der beiden Vereine FC Bühne - VfB Körbecke?

Das Verhältnis in der Spielgemeinschaft ist sehr gut. Die Suche nach dem Ersatz für Dieter haben wir gemeinsam mit Körbecke durchgeführt. Die Vorstände treffen sich regelmäßig zum Austausch und pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Für beide Vereine ist es genau der richtige Weg.

Wie viele verschiedene Abteilungen gibt es im FC Bühne? Ruhen in Pandemiezeiten die meisten Aktivitäten?

Wir sind hier wieder unter den Coronaauflagen eingestiegen und haben vor allem im Breitensport diverse neue Angebote. Yoga und Fitnessgruppen gehören jetzt zum festen Bestandteil. Wir bauen gerade den Raum vor der Tribüne in der Sporthalle zum Mehrzweckübungsraum um und wollen dort auch Rehasport und weitere Übungseinheiten für unseren Ort anbieten. Im Frühjahr starten wir mit einem Crossfit-Kurs für Kraft- und Ausdauersportler. Warum immer ins Fitnessstudio gehen, wenn dein Heimatverein auch alles anbieten kann? Wir freuen uns über viele neue Vereinseintritte. Aktuell bieten wir Fußball, Tischtennis, Badminton, Fitness für Damen (3 Gruppen) und Herren (1 Gruppe) , Kinderturnen und Yoga an. Auch sind bei uns zu allen Kursen Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den Nachbarorten sehr willkommen.

Jetzt brauche ich noch dein Alter und einige Hinweise zu deinem Beruf und deiner augenblicklichen Tätigkeit.

Ich bin 57Jahre alt und geschäftsführender Gesellschafter in einem von mir gegründeten Handelsbetrieb in Scherfede mit 15 Mitarbeitern.

Ich weiß, dass deine Frau die sportlichen Aktivitäten der Familie sehr unterstützt. Wenn du einverstanden bist, würde ich das gerne auch hier schreiben.

Das ist kein Thema, sehr gerne darfst du das schreiben. Ohne meine Frau wären viele Dinge nicht denkbar. Sie ist mein bester Berater, Unterstützer und meine beste Freundin. Man ist immer nur so gut wie die Menschen, die hinter einem stehen. Da ist meine Frau ein ganz wichtiger Bestandteil. Ich bin stolz auf meine Mannschaften: sowohl das Team Familie, meine Vorstandsmitglieder im FC und dem Tischtenniskreis sowie meine Mitarbeiter/innen in meiner Firma.

Wolfgang, vielen Dank und weiterhin alles Gute!

Leonhard Meier

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