Schützenfest 2001
Schützenfest 2001
Bildergalerie vom Schützenfest
Das Schützenfest – einmal anders gesehen
von Jürgen Vössing
„Niemals im Leben hätte ich mir vorstellen können, dass man so aufgeregt sein kann!“ So beschrieb unsere Königin Renate fünf Minuten vor dem großen Auftritt ihre Gemütslage. Doch ihr Mann Heinrich demonstrierte königliche Gelassenheit und murmelte ihr aufmunternd zu: „Bleib ruhig, das schaffst du schon!“
Damit sollte er mehr als Recht behalten. Als dann die Musik erklang, war die Nervosität urplötzlich zerstoben, und das Königspaar konnte mit seinem Hofstaat das Bad in der Menge in vollen Zügen genießen. Die vielen hundert Zuschauer standen in heiterer Festtagslaune am Straßenrand und spendeten spontanen Applaus.
Das Wetter mit den angenehmen Temperaturen trug mit dazu bei, dass der Höhepunkt des Schützenfestes 2001 ein voller Erfolg wurde. Dabei hatte der Vortag mit Sturm und Regengüssen Schlimmes befürchten lassen.
„Die Leute waren während des Umzugs besonders nett zu uns“, erzählte die Königin zufrieden. „Immer wieder hörte ich Komplimente wegen meines Kleides: endlich mal ein farbiges Königinnenkleid und kein langweiliges cremefarbiges.“
Auch die farbliche Zusammenstellung der Kleider der Hofstaatdamen gefiel dem Publikum. Die Idee der Teilnahme der Jubelpaare und die Polonäse auf dem Sportplatz bereicherten das Fest und trugen mit dazu bei, dass das Schützenfest des Jahres 2001 für alle Beteiligten unvergessen bleibt.
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Jubel-Königspaar 50 Jahre: Gustav Kropp und Josefine Rüther |
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Jubel-Königspaar 40 Jahre: Josef Lunkenbein und Maria Dewenter |
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Jubel-Königspaar 25 Jahre: Wilhelm Waldeyer und Erika Ischen (Erika Ischen im Kleid von 1976) |
Schützenfest 2001
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Der König
von Jens Drephal
Oberst Konze hat ihn liebevoll geschnitzt,
Den Vogel, der jetzt auf der Stange sitzt.
Die Schützenbrüder, noch froh und munter,
schießen auf ihn, denn er muss herunter.
Die Königskette der erhält,
bei dem der Vogel endlich fällt.
Jeder Schütze macht nur einen Schuss,
und denkt sich: “ Jetzt ist für mich Schluss.“
Denn, wer erhält die Königswürde,
für den ist es auch eine Bürde.
Auch ich geh an den Schanktisch heuer,
denn die Würde ist auch ziemlich teuer.
So geb ich mich in Gedanken hin,
ob nur vernünftig, oder feig ich bin.
König würd auch ich gern sein, mit Kette und mit Federhut,
ich frag mich, was es kosten wird, oder fehlt mir nur Mut.
Meine Frau wär Königin, die schönste die ich fand,
ich hätte Hofstaat mit Offizieren im edelsten Gewand.
Ein Jahr könnt ich dann regieren und zwar ganz elegant,
mein Name, auf Holz geschrieben, auf ewig an der Hallenwand.
In meine Gedanken, der Pastor und Präses zu mir spricht:
“ Was haderst Du, mein Sohn, hab Mut und zögere nicht.“
“ Schau Deiner Prinzessin noch einmal tief in die Augen,
Du wirst ein guter König sein, Du kannst es mir glauben.“
Ein Schuss und draußen fängt das Volk an zu schrein,
die Schützenbrüder tragen den neuen König herein.
Ich hab jetzt Zeit, um nachzudenken,
ob der Herrgott mir ein Zeichen gab,
ob meine Gefühle mein Handeln lenken,
oder ob mit Vernunft ich zu denken vermag.
Was andere jetzt denken, das interessiert mich nur wenig,
meine Prinzessin bleibt meine Königin und ich ihr ein König.
Das Schützenfest – einmal anders gesehen
von Jürgen Vössing
Es ist wieder einmal vorbei, und es war einmal mehr schön – das Bühner Schützenfest. Nicht nur, weil die Festabende, der Umzug, der Frühschoppen und der Frauen-Kaffee Spaß gemacht haben, sondern weil es erneut ein Fest des Wiedersehens war, für diejenigen, die es beruflich oder aus privaten Gründen in die Ferne verschlagen hat.
Während die meisten Bühner schnell wieder ihren Alltagsgeschäften nachgehen, hängt so mancher „Exil-Bühner“ dem Fest noch einige Tage länger nach. Die Erklärung dafür ist einfach: Zu keinen anderen Termin im Jahr bietet sich diese wunderbare Gelegenheit, kurz und intensiv, so viele alte Bekannte und Freunde wiederzusehen, ein paar unterhaltsame Stunden miteinander zu verleben und Neuigkeiten auszutauschen. Grund genug, für eine gute Vorbereitung. Schon Wochen vor dem Fest, wenn sich in Bühne allenfalls das Königspaar mit seinem Hofstaat, die Verantwortlichen des Schützenvereins und möglicherweise auch schon der „Hallenvater“ mit dem Vorbereitungen auf das Fest der Feste beschäftigen, werden kreuz und quer durch Deutschland Telefonate geführt, um zu klären, wer dabei sein kann. Argumente, nicht zu kommen, müssen schon sehr schlagkräftig sein.
Ist es dann endlich soweit, stellt sich Jahr für Jahr dasselbe Problem. Die Zeit ist knapp. Ein Auge beim Gesprächspartner und eines immer auf der Suche nach bekannten Gesichtern, die man schon viel zu lange nicht mehr gesehen hat. Hier ein „Hallo“, dort ein „Na, wie geht´s?“, die Zeit rinnt davon – wie in jedem Jahr. Gespräche, die man in Bühne mit viel Zeit Tag für Tag über den Gartenzaun, an der Theke oder beim Kegeln führt, laufen in Stakkato ab, schnell und intensiv, man könnte ja etwas verpassen. Aber Spaß macht es trotzdem. Man reduziert sich auf´s Wesentliche und bleibt möglichst lange.
Auch wenn es in den Städten unseres Landes viel größere und interessantere Feste gibt, das Schützenfest in Bühne ist wohl für jeden, der einmal dort gelebt hat, etwas Besonderes. Sicher ist es ein Fest der Tradition, aber es ist auch ein Fest des Wiedersehens. Die Kölner sangen zum Abschied ihres Urgesteins Trude Herr „Niemals geht man so ganz, irgendwas von Dir bleibt hier…“. Und weil dies wohl auch bei den meisten Ex-Bühnern so ist, werden sie auch im nächsten Jahr wiederkommen, um für ein paar Stunden viel Spaß zu haben und alte Freunde zu treffen.